Wie Marantec Teilzeit neu definiert

Kerstin Hochmüller, CEO der Marantec Group, gilt als Vorreiterin für New Work, Transformation und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Unter ihrer Führung setzt das Unternehmen auf flexible, personalisierte Teilzeitmodelle, die gezielt auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen. Das Ziel: Fachkräfte binden, Motivation steigern und Mehrarbeit ermöglichen, statt starre Strukturen aufzuzwingen.

Flexible Teilzeit nach Elternzeit: Schritt für Schritt

Besonders Mütter profitieren von den flexiblen Möglichkeiten bei Marantec: Nach der Elternzeit können sie ihre Arbeitszeit langsam steigern, statt sofort auf einen starren 20-Stunden-Vertrag festgelegt zu werden. Innerhalb eines Monats können Mitarbeitende ihre Stunden erhöhen – für mehr Gehalt und höhere Altersvorsorgebeiträge.

Erfahrungen zeigen: flexible Teilzeitmodelle erzeugen Mehrarbeit, nicht weniger. Das Unternehmen plant, Anpassungen künftig innerhalb einer Woche oder eines Tages umzusetzen, um noch agiler zu reagieren.

Homeoffice und Arbeitszeitflexibilität: Praxisbeispiel HR

HR-Managerin Bianca Paul nutzt die Möglichkeiten des Homeoffice optimal. Sie kann dadurch mehr Stunden arbeiten, als ein starres Modell erlauben würde, und Familie und Beruf erfolgreich vereinbaren. Solche Lösungen steigern die Zufriedenheit, die Produktivität und fördern die Mitarbeiterbindung.

Wunsch und Wirklichkeit: Die Lücke bei Müttern

Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen: Viele Mütter möchten arbeiten, können dies aber nicht umsetzen. Besonders bei Kindern unter drei Jahren: 69 % sind nicht erwerbstätig, davon 42 % unfreiwillig.

Bei Marantec arbeiten aktuell 19 % der Beschäftigten unter 39 Stunden pro Woche, darunter Minijobber, Werkstudenten und Teilzeitkräfte. Nur 28 % der Teilzeitkräfte sind männlich – ein Beispiel ist Jörg Wolf, Leiter Rechnungswesen, der vier Tage pro Woche arbeitet und damit an das Unternehmen gebunden wird.

Gewerblicher Bereich: Mehr Flexibilität nötig

Während im kaufmännischen Bereich bereits hohe Flexibilität erreicht wurde, gibt es im gewerblichen BereichNachholbedarf. Flexible Teilzeit erfordert hier Anpassungen, z. B. Einzelplatzfertigung statt Bandmontage, um die Arbeitszeitwünsche der Mitarbeitenden umzusetzen. Das ist gleichzeitig ein wirtschaftlicher Faktor, da es Fachkräfte bindet und die Gewinnung neuer Talente erleichtert.

Flexible Modelle als HR-Strategie gegen Fachkräftemangel

Flexibilität steigert Zufriedenheit, Motivation und Bindung. Laut Statistischem Bundesamt gehörten 2022 rund drei Millionen Menschen zur „stillen Reserve“ – potenzielle Arbeitskräfte, die aufgrund von Betreuungsaufgaben nicht tätig sind.

Unternehmen, die flexible Arbeitszeitmodelle anbieten, heben dieses ungenutzte Potenzial. Mit Gleitzeitkonten und personalisierten Teilzeitmodellen können Mitarbeitende ihre Stunden flexibel anpassen – ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb um Talente.

Flexibilität erfordert Umdenken

Marantec zeigt: flexible Teilzeitmodelle sind nicht nur ein Gewinn für Mitarbeitende, sondern ein strategisches HR-Instrument. Um den „schlummernden Schatz“ an Arbeitskräften zu heben, sind Unternehmen und Politik gefordert, gesetzliche Rahmenbedingungen zu modernisieren und die Umsetzung in der Praxis zu vereinfachen.

Zurück
Zurück

Familienbewusstsein ist Lebensphasenorientierung – und der Schlüssel zu echter Arbeitgeberattraktivität